Cloud-Lösungen für Unternehmen – Die top 5 Anbieter im Vergleich

Lesedauer: 5 min | Autor: Joshua Wiesner |06.06.2023

Die Wahl des richtigen Cloud-Anbieters ist für ein Unternehmen eine wichtige Entscheidung. Doch welcher Anbieter passt zu meinem Unternehmen?

Definition: Was ist eine Cloud?

Hinter dem Begriff Cloud verbirgt sich eine Technologie, mit der Rechenleistung, Speicherplatz, Datenbanken und Anwendungen über das Internet bereitgestellt werden. Anstatt lokal („on premise“) auf einem Computer oder Server zu arbeiten, werden die Daten und Anwendungen in einem entfernten Rechenzentrum gespeichert und von dort aus zugänglich gemacht. Im Falle von Cloud-Lösungen für Unternehmen bietet ein Software-Anbieter sein Produkt oder seine Dienstleistungen unter monatlicher Bezahlung für die Nutzung über ein Cloud-Rechenzentrum an. Das Programm muss also nicht erst auf das eigene Endgerät heruntergeladen werden, sondern kann via Internetnutzung in Anspruch genommen werden. Zwar läuft das Programm dann scheinbar auf dem eigenen Computer, jedoch werden die Prozesse und Berechnungen in einem entfernten Rechenzentrum abgewickelt.
Der Transfer von Daten zwischen dem Endgerät – oder auch Client – und der Cloud erfolgt dabei über Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Dadurch wird ein grundlegender Schutz der Unternehmensdaten vor unbefugten Zugriffen gewährleistet.
Sobald die Daten in einer Cloud gespeichert sind und nicht mehr auf einem Server vor Ort, fallen jedoch auch andere Anforderungen an den Datenschutz an, da die Daten von Drittanbietern verwaltet werden.

Private Cloud vs. Public Cloud – Was ist der Unterschied?

Private und Public Clouds sind zwei Arten von Cloud Computing-Modellen, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Eine Private Cloud ist eine Cloud-Infrastruktur, die ausschließlich von einer einzelnen Organisation oder einem Unternehmen genutzt wird, während eine Public Cloud von einer breiteren Gruppe von Nutzern, oft von vielen Unternehmen, geteilt wird.
Ein großer Vorteil einer Private Cloud ist, dass die Organisation die vollständige Kontrolle über die Infrastruktur hat und somit auch über die Sicherheit und den Datenschutz. Eine Public Cloud bietet hingegen den Vorteil, dass die Skalierung und das Management der Infrastruktur von einem erfahrenen Cloud-Provider übernommen werden, was zu einer höheren Flexibilität und einem geringeren Kapitaleinsatz führt.
Eine Private Cloud kann dazu deutlich teurer sein, da die Organisation die gesamten Kosten für die Infrastruktur tragen muss. Im Gegensatz dazu kann eine Public Cloud kosteneffektiver sein, da die Kosten auf mehrere Nutzer aufgeteilt werden können.

Hybrid-Cloud – Die Vorteile beider Modelle kombiniert

Eine Hybrid-Cloud ist eine Cloud-Umgebung, die aus einer Kombination von öffentlichen und privaten Clouds besteht. Dabei sind die verschiedenen Clouds über eine gemeinsame Plattform miteinander verbunden. Somit können Unternehmen in einer Hybrid-Cloud ihre Daten und Anwendungen aufteilen und je nach Bedarf zwischen öffentlichen und privaten Clouds wechseln.
Dies ermöglicht nicht nur ein hohes Maß an Flexibilität und Skalierbarkeit, sondern auch eine bessere Kontrolle über die Daten und Ressourcen. Durch die Nutzung einer Hybrid-Cloud können Unternehmen auch Kosten reduzieren, da sie nicht alle ihre Daten und Anwendungen in einer einzigen Cloud-Infrastruktur hosten müssen.
Hybride Cloudlösungen für Unternehmen kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn besondere Ansprüche an den Datenschutz herrschen. Dank einer hybriden Cloud können Unternehmensdaten, die besonders viel Schutz in Anspruch nehmen, wie z.B. Kundendaten, separat von den restlichen Unternehmensdaten abgespeichert und gesichert werden.

Die gängigsten Service-Modelle

1. Infrastructure as a Service (IaaS)
IaaS bietet grundlegende IT-Infrastrukturkomponenten wie virtuelle Maschinen, Netzwerke und Speicher als Service. Es ermöglicht Unternehmen, ihre eigenen Anwendungen und Betriebssysteme auf dieser Infrastruktur bereitzustellen und zu verwalten.

2. Platform as a Service (PaaS)
PaaS ist ein Cloud-Service-Modell, bei dem eine vollständige Entwicklungs- und Bereitstellungsplattform als Service bereitgestellt wird. Es bietet Entwicklern und Unternehmen eine Cloud-basierte Plattform, auf der sie Anwendungen entwickeln, testen, bereitstellen und verwalten können, ohne sich um die zugrunde liegende Infrastruktur kümmern zu müssen.

3. Software as a Service (SaaS)
SaaS bezeichnet ein Modell, bei dem Softwareanwendungen über das Internet bereitgestellt werden. Anstatt die Software auf lokalen Computern oder Servern zu installieren, können Benutzer über das Internet auf die Anwendung zugreifen und sie nutzen.

Welche Cloud-Lösungen für Unternehmen gibt es?

Der Cloud-Plattform-Markt ist unter den großen bekannten Tech-Plattformen aufgeteilt. Nahezu der gesamte Cloud-Markt besteht aus Diensten, die von diesen bekannten US-Unternehmen angeboten werden. Amazon, Microsoft, Google, IBM. All diese Firmen konkurrieren mit ihren Cloud-Angeboten um die Gunst von Unternehmen.
Amazon gibt mit seiner Cloud-Plattform “Amazon Web Services” deutlich den Ton an und hält aktuell etwa ein Drittel des Marktes (34%). Microsoft Azure kommt dahinter und sorgt für 21% des Marktumsatzes. Die Google Cloud Platform kommt auf 10% und IBM Cloud auf 4%.
Dabei unterscheiden sich die unterschiedlichen Cloud-Anbieter in ihrer Unterstützung für bestimmte Technologien. Jeder Cloud-Anbieter bietet eine Vielzahl von Funktionen und Diensten, die sich in Bezug auf ihre Verfügbarkeit und ihre Funktionalität unterscheiden.
Demnach gilt auch nicht die Frage, welcher Anbieter der Beste ist, sondern welcher der passende Fit für die Ansprüche des betreffenden Unternehmens ist.
Um herauszufinden, welcher Cloud-Anbieter gut zu Ihrem Unternehmen passt, stellen wir Ihnen die bereits erwähnten, etwas näher vor.

Amazon Web Services (AWS)

Amazon Web Services ist die größte und bekannteste Cloud-Plattform auf dem Markt und bietet eine breite Palette an Diensten und Lösungen – einschließlich Infrastruktur-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS),Software-as-a-Service (SaaS) und verschiedene Varianten von Online Speichern.
AWS betreibt Datenzentren in verschiedenen Ländern und Regionen der Welt und hat sich eine globale Präsenz aufgebaut. Dies bedeutet, dass Unternehmen mit AWS eine schnelle und zuverlässige Leistung und Verfügbarkeit ihrer Anwendungen und Daten in nahezu allen Teilen der Welt garantieren können.
Die unterschiedlichen Lösungen von AWS können nach Branche, Technologie oder nach einem bestimmten Szenario ausgewählt werden. Die Auswahl reicht von der Nutzung von Data Lakes & Analytics und Cloud Speicher über Machine Learning bis hin zur serverlosen Datenverarbeitung.

AWS Microservices

Einer der wichtigsten und am meisten genutzten Dienste von AWS ist der Microservice AWS Lambda. Dieser serverlose Dienst ermöglicht es Entwicklern, Code als einzelne Funktionen auszuführen. Dank Lambda können schnell und einfach skalierbare, wartungsarme Anwendungen erstellt werden.
AWS API Gateway bietet Entwicklern die Möglichkeit, REST-APIs zu erstellen, bereitzustellen und zu verwalten. Mit API Gateway können Entwickler ihre APIs einfach skalieren, pflegen und überwachen.

Die Hauptvorteile im Überblick:

• Skalierbarkeit und Flexibilität von Cloud-Speicher durch Pay-per-Use-Modell
• Eine breite Palette an Diensten und Produkten, von Infrastruktur über Plattformen bis hin zu Anwendungen
• Umfassende Sicherheits- und Compliance-Optionen
• Umfassende Integrationsmöglichkeiten mit anderen Produkten und Diensten

Google Cloud Platform (GCP)

Die Google Cloud Platform (GCP) ist – wie der Name unschwer vermuten lässt – eine Cloud Speicher Plattform, die von Google bereitgestellt wird. Ein starker Fokus liegt auch hier auf der Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungen. Entwickler können die Google Cloud Plattform nutzen, um Anwendungen zu erstellen, zu testen und zu implementieren.
Einer der Vorteile von GCP ist seine enge Integration mit anderen Google-Produkten wie Gmail, Google Drive und Google Maps.
Die Plattform hat auch eine starke Präsenz in der künstlichen Intelligenz (KI) und im maschinellen Lernen (ML), mit einer Reihe von Tools und Diensten, die es Unternehmen erleichtern, KI und ML in ihre Geschäftsabläufe zu integrieren.

Die Hauptvorteile im Überblick:

• Innovative Technologien wie KI und maschinelles Lernen
• Umfassende Integrationsmöglichkeiten mit anderen Google-Produkten und -Diensten
• Strenge Sicherheits- und Compliance-Standards
• Zuverlässige und skalierbare Infrastruktur, sowohl für Konzerne, als auch für kleine und mittelständische Unternehmen

Microsoft Azure

Microsoft Azure ist ein weiterer großer Cloud-Anbieter, der eine breite Palette an Online-Speicher Diensten und Lösungen anbietet, einschließlich IaaS, PaaS und SaaS. Einer der Vorteile von Microsoft Azure ist seine enge Integration mit anderen Microsoft-Produkten wie Office 365 und Dynamics 365.
Zudem können Firmen über die Azure Plattform die Fähigkeiten der Sprachmodelle von “Open AI” für eine Vielzahl von Anwendungen nutzen. Azure stellt beispielsweise für die Migration und Modernisierung gemanagte SQL Cloud Datenbanken zur Verfügung.
Zudem ist Microsoft Azure einer der führenden Anbieter im Bereich hybrider Cloud-Lösungen, was vor allem für Unternehmen, die mit vertraulichen Kundendaten arbeiten, attraktiv sein kann.

Die Hauptvorteile im Überblick:

• Integration mit anderen Microsoft-Produkten und -Diensten, einschließlich Office 365 und Power Platform
• Unterstützung einer breiten Palette an Betriebssystemen, Datenbanken, Tools und Programmiersprachen
• Robuste Sicherheits- und Compliance-Optionen
• Möglichkeit, hybride Lösungen mit lokalen Ressourcen und Cloud-Ressourcen zu erstellen

IBM Cloud

Auch der Technologie-Riese IBM betreibt eigene Rechenzentren und eine Cloud-Plattform, um seinen Kunden verschiedenste Online-Dienste im Rahmen von Cloudlösungen zur Verfügung zu stellen.
Einer der Vorteile von IBM Cloud ist auch hier logischerweise die enge Integration mit anderen IBM-Produkten wie Watson und Blockchain, was es Unternehmen ermöglicht, KI- und Blockchain-Lösungen in ihre Geschäftsabläufe zu integrieren.
IBM Cloud wirbt besonders mit einer Exzellenz im Bereich Cloud-Sicherheit, was bedeutet, dass Unternehmen eine hochsichere und regulierte Umgebung nutzen können, um ihre Daten und Anwendungen zu schützen.

Die Hauptvorteile im Überblick:

• Enge Integration mit IBM-Produkten wie Watson und Blockchain/li>
• Breite Palette an Diensten und Lösungen, einschließlich IaaS, PaaS und SaaS/li>
• Marktführer im Bereich sicherer Cloud-Lösungen/li>
• Breite Palette an Datenzentren und Regionen für eine bessere globale Präsenz.

Datensicherheit: Wie sicher sind meine Daten in der Cloud?

Die Sicherheit von Daten in der Cloud ist ein essenzieller Faktor für Cloud-Lösungen für Unternehmen und Privatpersonen, die Cloud-Services nutzen. Zumal die Anzahl von Cyberangriffen in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Die meisten Cloud-Anbieter haben umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen und -maßnahmen implementiert, um die Daten ihrer Kunden zu schützen. Dazu gehören Firewalls, Verschlüsselung, Zugriffskontrollen, Daten-Redundanz und regelmäßige Sicherheitsaudits.
Trotzdem besteht immer ein gewisses Risiko für den Verlust oder die Kompromittierung von Daten in der Cloud, insbesondere durch menschliches Versagen, Cyberangriffe oder Schwachstellen in der Cloud-Infrastruktur.
Es ist daher wichtig, dass Benutzer ihre Daten in der Cloud sorgfältig verwalten, sichere Passwörter verwenden, Sicherheitsmaßnahmen implementieren und die Verantwortlichkeiten und Haftung für den Datenschutz mit ihren Cloud-Anbietern klarstellen.